Brand vor Asylbewerberunterkunft Weil-Otterbach

Bericht

Polizei geht von Brandstiftung aus – fremdenfeindlicher Hintergrund ist anzunehmen

Das Piepsen eines Rauchmelders hat am Mittwoch gegen 00.45 Uhr Anwohner der Asylbewerberunterkunft in Weil am Rhein-Otterbach alarmiert, deren schnellem Handeln es zu verdanken ist, dass Schlimmeres verhindert werden konnte. Auf der Rückseite des zweistöckigen Mehrfamilienhauses, in dem derzeit 16 Asylbewerber wohnen, wurde eine unter einem Balkon stehende, brennende Couch entdeckt. Als die durch Notruf alarmierte Polizei und Feuerwehr eintrafen, hatten Nachbarn das Feuer bereits mit Feuerlöschern gelöscht. Dennoch musste die Feuerwehr laut Polizeibericht noch Löschmaßnahmen an der noch heißen Brandstelle durchführen.
Durch das Feuer wurden die Holzverkleidung des Balkons und die Hausfassade beschädigt. Der Schaden dürfte sich laut Polizei auf etwa 4000 Euro belaufen. Personen wurde nicht verletzt.
Zur Untersuchung der Brandausbruchstelle wurden Kriminaltechniker hinzugezogen. Sowohl eine Selbstentzündung als auch eine fahrlässige Brandstiftung konnten ausgeschlossen werden. „Wir gehen mittlerweile davon aus, dass es Brandstiftung war“, sagt Polizeisprecher Paul Wißler. Ein fremdenfeindlicher Hintergrund sei anzunehmen.
Am gleichen Gebäude hatte es am 6. Oktober vergangenen Jahres schon einmal unter einem Balkon gebrannt. Damals hatten Unbekannte ein Feuer mit Papier und Laub entfacht, das von einem Anwohner entdeckt und gelöscht wurde. Die Tat konnte nicht aufgeklärt werden, jedoch ergab die Spurensicherung, dass es sich um vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung gehandelt hat.

Weitere Informationen:

Badische Zeitung vom 31.08.2016: Erneut Feuer für Unterkunft für Asylbewerber

 

Von Sarah Trinler, Foto: Sarah Trinler

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