Der pädagogische Fachtag „Generation Allah!? – Umdenken im Umgang mit religiösem Extremismus“

Bericht

Voll besetzte Säle: Der pädagogische Fachtag „Generation Allah!? – Umdenken im Umgang mit religiösem Extremismus“ stößt auf großen Anklang.

Wie können wir uns religiösem Extremismus stellen? Warum zieht es Jugendliche in den Dschihad? Diese Fragen versuchte der Hauptvortrag des pädagogischen Fachtags „Generation Allah!? Umdenken im Umgang mit religiösem Extremismus“ am 19.05.2017 zu beantworten. Neben religiösem Extremismus waren unter anderem auch die Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Ehrenkulturelle Milieus sowie der Umgang mit erstarkendem Antisemitismus inhaltliche Themenschwerpunkte der Fachtagung. Diese fand in Esslingen in den Räumlichkeiten des Jugend- und Kulturzentrums Komma statt und stieß auf sehr großes Interesse: Rund 130 Professionelle der offenen Jugendarbeit, Schulsozialarbeit, der Sozialen Arbeit sowie PädagogInnen und LehrerInnen fanden sich ein, um sich an diesem Tag thematisch weiterzubilden.

 

Mit Ahmad Mansour, der den Hauptvortrag zum Thema „Generation Allah!?“ hielt, konnte die Organisation des Fachtags einen populären Experten für ihren Fachtag gewinnen. Mansour wurde als freier Autor mit seinem Buch „Generation Allah – Warum wir im Kampf gegen religiösen Extremismus umdenken müssen“ bekannt. Beruflich beschäftigt er sich mit Projekten und Initiativen, die Extremismus bekämpfen und Demokratie und Toleranz fördern. So ist er Gruppenleiter beim Heroes-Projekt in Berlin, Familienberater bei Hayat, einer Beratungsstelle für Deradikalisierung und Vorsitzender Sprecher des Muslimischen Forums Deutschland e.V.

Am Nachmittag wurden die Themen des Tages in sieben verschiedenen Workshops in zwei Runden vertieft. Tilman Weinig von der Fach- und Beratungsstelle INSIDE OUT stellte „Angebote der Prävention für Jugendliche“ vor. In einem weiteren Workshop thematisierte Jens Ostwaldt von der Fachstelle PREvent!on vom Demokratiezentrum Baden-Württemberg die Wechselwirkung von Extremismus und Islamfeindlichkeit auf die Rekrutierung und Radikalisierung von Jugendlichen. Workshop 3 „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im Kontext von Sozialisation und Extremismus“ wurde von Sinja Wernz vom Demokratiezentrum BW durchgeführt, die zwar kurzfristig aber dennoch souverän für den leider erkrankten Mathieu Coquelin eingesprungen war. Des Weiteren thematisierte Lothar Galow-Bergemann von der Deutsch Israelischen Gesellschaft (DIG) in seinem Workshop den „Comeback des Antisemitismus“, während Laura-Luise Hammel vom Jungen Forum der DIG in ihrem Workshop „Antisemitische Verschwörungstheorien in der Arabischen Welt“ bearbeitete. Oliver Vrankovic und Sarah Zoabi gaben innerhalb ihres Workshops „Israel“ Einblicke in das Zusammenleben in der heutigen israelischen Gesellschaft. Abgerundet wurde das Angebot durch Burak Yilmaz von HeRoes Duisburg, welcher unter dem Titel „Lieber verliere ich mein Leben als meine Ehre“

An der Veranstaltung wirkten neben dem Demokratiezentrum Baden-Württemberg eine Vielzahl an wichtigen Kooperationspartnern mit: der Kreisjugendring Esslingen e.V., die Deutsch-Israelische Gesellschaft Region Stuttgart e.V., die Fach- und Beratungsstelle INSIDE OUT Stuttgart e.V. sowie die Kinder- und Jugendförderung Ostfildern und nicht zuletzt als Veranstalter das Komma Jugend+Kultur.

 

Von PREvent!on

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