Fortbildungen im Demokratiezentrum Baden-Württemberg
24.01.2017
Die Themen Populismus, Ressentiments und Gewalt sind aus der aktuellen Debatte nicht wegzudenken. Gerade deshalb ist es wichtig, sich intensiv mit dem Thema Demokratie stärken und leben auseinanderzusetzen. Nach einer kurzen Begrüßung durch Günter Bressau, Landeskoordinator des Demokratiezentrums, begann Professor Hajo Funke mit seinem Vortrag. Gekonnt bezog er die Fragen und Herausforderungen, mit denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihrer Arbeit täglich konfrontiert sind, in seinen Vortrag ein. Er zeigte den interessierten Zuhörern Parallelen der sog. „Neuen Rechte“ mit dem Gedankengut der Nationalsozialisten auf, sprach über die Vertuschungen im NSU-Skandal und bestärkte die Fachkräfte in ihrer wichtigen Arbeit für die Zivilgesellschaft.
Qualifizierungsangebot
In der zweiten Tageshälfte folgte eine Einführung in die Qualifizierung „zur kommunalen Beraterin/zum kommunalen Berater Extremismusprävention“ im Demokratiezentrum. Der Fachtag ist bereits Bestandteil dieser modularen Qualifizierung. Sofern die Interessentinnen und Interessenten die Kriterien des Demokratiezentrums erfüllen, können sie nach erfolgreicher Teilnahme an der Qualifizierungsreihe selbst vor Ort beratend tätig werden. Ziel des Demokratiezentrums ist es, mit Beraterinnen und Beratern regional zu agieren und Beratung vor Ort anzubieten.
Vorstellung der Fachstellen
Zum Kennenlernen der Fachstellen des Demokratiezentrums schlossen sich zwei Workshoprunden an. Angelika Vogt hielt den Workshop zum Thema „Rechtextremismus und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF): Aufgaben, Angebote und Arbeitsweise im Beratungsnetzwerk kompetent vor Ort. Gegen Rechtsextremismus“. Gleichzeitig fand der Workshop von Jens Ostwaldt, Fachstelle „PREvent!on“ statt. Seine Fachstelle Arbeit im Feld der Präventionsarbeit bei religiös begründetem Extremismus. Die dritte Workshoprunde wurde von Heval Demirdögen und seinem Kollegen Jochen Kramer von der Fachstelle „Leuchtlinie“ gestaltet. Der Titel ihres Workshops lautete „Beratung für Betroffene von rechter Gewalt. Eine Zwischenbilanz“.
In der zweiten Runde folgte die Vorstellung der Fachstelle Extremismusdistanzierung durch Mathieu Coquelin. Er präsentierte den interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern die unterschiedlichen Angebote, die er mit seiner Fachstelle anbietet. Neben den Methoden der Extremismusprävention spielen auch Schutz und die Sicherheit der Beraterinnen und Beratern eine große Rolle. Frank Buchheit vom LKA Baden-Württemberg und Cornelia Hoßfeld führten dazu einen Workshop durch. Die abschließend Diskussion im Plenum bot Raum für noch offene Fragen und rundete den Fachtag ab.
Von kvO; Fotos: G. Bressau; W. Schulz