Vortrag: Reichsbürger:innen in Baden-Württemberg
Im Dezember schreckte eine bundesweite Razzia gegen die Reichsbürgerszene Medien und Öffentlichkeit auf. Bewaffnete Reichsbürger und Angehörige der Querdenkerszene sollen einen Staatsstreich geplant haben. Damit änderte sich endgültig der Blick auf die Reichsbürger, die lange als Irre oder Sonderlinge verharmlost wurden. Die Ermittlungen und die Ergebnisse der Razzia zeichnen ein anders Bild: Ein breites Netzwerk, das u.a. ehemalige und aktive Angehörige der Bundeswehr und der Sicherheitsorgane sowie eine ehemalige AfD-Bundestagsabgeordnete umfasste, weit in die Querdenken-Bewegung hineinreichte und über Geld und Waffen verfügte, machte sich daran, die demokratische Ordnung der Bundesrepublik zu beseitigen. Auch in Pforzheim und Umgebung schlugen die Ermittler zu. Zwei der Festgenommenen, die als Rädelsführer betrachtet werden, waren nach Medienberichten bei der Corona-Protestbewegung in Pforzheim aktiv, wo sie sich auch um die Rekrutierung weiterer Mitglieder für die Gruppe gekümmert haben sollen.
Der Journalist und Rechtsextremismus-Experte Andreas Speit beschäftigt sich seit langem mit dieser Szene und analysierte in seinem Buch Reichsbürger – die unterschätze Gefahr die Akteure und die dahinterstehende Ideologie. Er wird über die jüngsten Entwicklungen in der Szene – auch im Kontext der Querdenken-Bewegung – sprechen und dabei auch auf die Situation in Baden-Württemberg eingehen.
Mittwoch, 15. Februar, 19 Uhr, Pforzheim (Kulturhaus Osterfeld, Osterfeldstr. 12, 75172 Pforzheim)
Anmeldung über die Heinrich-Böll-Stiftung: https://calendar.boell.de/de/event/reichsbuerger-baden-wuerttemberg
In Kooperation mit dem Regionalen Demokratiezentrum Pforzheim
Veranstaltungsausschlussklausel: Die Regionalen Demokratiezentren richten sich in ihren Seminaren und Workshops an Menschen, die sich gegen rechtsextreme, rechtspopulistische, rassistische und antisemitische Aussagen und Verhaltensweisen positionieren wollen und darin Unterstützung suchen. Die Veranstaltenden behalten sich vor, Teilnehmende von der Veranstaltung auszuschließen, wenn diese durch ihr Verhalten, insbesondere durch rechtsextreme, rechtspopulistische, rassistische und antisemitische Äußerungen die Veranstaltung grob oder wiederholt stören.