Bildungsansatz der Meldestelle „REspect!“ ausgezeichnet
12.12.2023
Die Julius-Springer-Schule erhält den Heidelberger Präventionspreis für ihr Projekt „Gegen Hass und Hetze im Netz“. Im Rahmen des Projekts stellten Ahmed Gaafar und Ann-Sophie Weidling von der Meldestelle „REspect!“ ihre Arbeit vor 180 Schülerinnen und Schülern vor.
Sersheim, 10. Dezember 2023 – „Gegen Hass und Hetze im Netz“ ist ein ideales Projekt, damit sich Schülerinnen und Schüler für einen respektvollen und wertschätzenden Umgang im Internet aktiv einsetzen können, würdigte Laudator Markus Lautenschläger auf der Preisverleihung des Heidelberger Präventionspreises. Die bereits zum 14. Mal vom Verein Sicheres Heidelberg e. V. ausgeschriebene Auszeichnung ging in diesem Jahr an die Julius-Springer-Schule.
Meldestelle gibt Einblicke in ihre Arbeit
Dass es viele Möglichkeiten gibt, sich gegen Hass im Netz zu wehren, zeigten verschiedene Expertinnen und Experten, die die Schule im Rahmen des Projekts unterstützen. Dazu zählten auch Ahmed Gaafar und Ann-Sophie Weidling von der Meldestelle „REspect!“ im Demokratiezentrum Baden-Württemberg. Sie zeigten den 180 Jugendlichen, wie Hasskommentare im Internet unkompliziert und anonym gemeldet werden können. Die Meldestelle „REspect!“ arbeitet eng mit der Polizei zusammen. Mit Erfolg: Auf jede dritte Meldung (33 %) folgte im laufenden Jahr eine Strafanzeige. „Es ist wichtig, diese hohe Erfolgsquote sichtbar zu machen“, betont Ahmed Gaafar, Leiter der Meldestelle. „Denn wer die hohe Wahrscheinlichkeit kennt, mit der eine Meldung direkte Wirkung zeigt, hat einen größeren Anreiz, weiterhin gegen Hassrede aktiv zu werden.“ Gerade für Jugendliche sei es wichtig, Anlaufstellen wie die Meldestelle „REspect!“ zu kennen, da junge Menschen eine besonders betroffene Gruppe seien. Gut die Hälfte aller 16- bis 22-Jährigen war bereits Ziel von Hasskommentaren im Internet, so eine Studie der Universität Leipzig.[1] „Wir freuen uns sehr, dass die Julius-Springer-Schule sich für dieses wichtige Thema einsetzt – das Projekt hat den ersten Platz sehr verdient“, so Gaafar.
Über die Meldestelle „REspect!“
„REspect! – Gegen Hetze im Netz“ will dafür sorgen, dass politisch motivierte Drohungen, rassistische Beleidigungen und Volksverhetzung im Internet nicht unwidersprochen hingenommen werden. Bei eingehenden Meldungen prüft sie, ob Gesetze verletzt wurden, und leitet daraufhin weitere Schritte ein. Außerdem meldet sie dem Plattformbetreiber strafbare Einträge, die den Tatbestand der Volksverhetzung, Beleidigung, üblen Nachrede oder Verleumdung erfüllen und fordert deren Löschung. Fälle von Volksverhetzung nach §130 StGB werden konsequent angezeigt.
Die Meldestelle REspect! ist eine Maßnahme der Jugendstiftung Baden-Württemberg im Demokratiezentrum Baden-Württemberg in Kooperation mit der Bayerischen Staatsregierung. Das Demokratiezentrum wird gefördert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg aus Landesmitteln, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat, durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales.
Über die Jugendstiftung
Aufgabe der Jugendstiftung ist es, im Bereich der Jugendbildung zukunftsweisende Wege aufzuzeigen, vor Ort zu erproben und Ideen und Vorhaben junger Menschen zu begleiten und zu unterstützen. Wir stiften Neugierde, begleiten Projekte junger Menschen und entwickeln innovative Programme der Jugendbildung.
[1] https://www.jura.uni-leipzig.de/newsdetail/artikel/studie-mehr-menschen-von-hassrede-im-internet-betroffen-als-noch-vor-zwei-jahren-2022-08-29#:~:text=Am%20h%C3%A4ufigsten%20mit%20Hass%20im,Jahren%20noch%20verst%C3%A4rkt%20auftreten%20wird.